Es gibt in China eine Regulierungsbehörde die sich ausschließlich innerhalb digitaler Themenfelder bewegt. Die Cyberspace Administration of China hat jetzt vorgeschlagen, dass Kinder und Jugendliche das Internet nur innerhalb einer Stunde pro Tag nutzen sollten. Zudem soll es Eltern möglich sein die Kontrolle von außen zu verstärken. In diesem Artikel heißt es weiter:
No Chinese person under 18 would be allowed to use a smartphone for more than two hours a day if the rules become law.
https://www.businessinsider.com/china-wants-teens-limited-to-one-hour-phone-usage-day-2023-8
In keinem anderen Land wird die digitale Transformation so hoch aufgehängt wie in China. Mit einem „Five-Year Plan for the Development of the Digital Economy“ ist China auf dem Weg das Land zu transformieren. Dazu sind Themen wie AI, Quanten-Computer oder Blockchain Chefsache. In Deutschland ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr dafür zuständig den Bürgerinnen und Bürger einen entsprechenden Weg zu bereiten. Das funktioniert aber nicht mit einem Juristen als Chef, der nicht nur eine äußerst fragwürdige Verkehrspolitik verfolgt, sondern auch eine bescheidene Bilanz im Ressort Digitales aufweist.
Wer ist für die Erkennung und Behandlung in Deutschland verantwortlich?
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet eine Art Selbsttest an. Die Aufmachung der Seite richtet sich ganz offensichtlich an eine bestimmte Zielgruppe. Die Ansprache ist sehr cringy und soll junge Menschen (Gamer) ansprechen. Ich selbst habe mit Games überhaupt nichts am Hut. Der Test verfehlt also schon einmal einen großen Teil der Leute, die sich gerne selbst einschätzen möchten. Ich habe den Test gemacht. Von der grauenvollen Usability mal abgesehen (Kein Fortschrittsanzeige, wtf?) sind die Fragen teilweise auch sehr schwierig formuliert. Bei mir schlägt die Seite in großen roten Buchstaben „Alarm“. Und schlägt vor mal 2 Wochen auf das Internet zu verzichten.
Die Internet-Sucht für Deutsche Erwachsene gibt es nicht
Mein Eindruck bestätigt sich immer häufiger. Wer in Deutschland ernsthaft Hilfe sucht stößt auf große Hürden. Wer das Gefühl hat sich nicht mehr unter Kontrolle zu haben weil er das zehnte Mal TikTok in einer Stunde öffnet, dem kann die Regierung nicht helfen. Außer man gibt sich mit infantilen Webseiten ab (Update 11. August 24: die Präsenz hat sich erheblich verbessert und ist mittlerweile brauchbar), die eine ganz andere Zielgruppe ansprechen. Private Einrichtungen, Nicht-Regierungsorganisationen und Vereine gibt es. Aber auch diese Einrichtungen zielen auf die Entwicklung der Medienkompetenz von jungen Menschen ab. Das ist gut und wichtig. Hilft aber nicht den anderen 2-3 Generationen, die bereits mittendrin stecken im Schlamassel.